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Schleswig

Urlaub 2020 gestaltet sich wohl für die meisten Leute anders, als es Anfang des Jahres geplant war. Auch wir wollten eigentlich zu viert nach Spanien mit mehreren Zwischenstops in Frankreich auf der Hin- und Rückreise. Wegen der (zu recht) strengen Auflagen entschieden wir uns dann doch spontan um, in Deutschland zu bleiben. 

 

Also fuhren wir am 22.8. zu dritt, Person A, Person B und ich, hoch in den Norden nach Schleswig. Also ja, auch nach Schleswig-Holstein, aber genauer betrachtet in die Stadt Schleswig, die etwa eine halbe Stunde entfernt von Flensburg liegt.

 

Ein bisschen enttäuscht war ich ja schon, ich war noch nie in Spanien, wenn man den eintägigen Ausflug nach San Sebastian nicht mit zählt, an dem ich eigentlich den ganzen Tag nur geweint habe... Aber hey, in Schleswig-Holstein war ich auch noch nie so richtig, nur für ein paar Abstecher als wir VOR JAHREN MAL in Dänemark waren. Und richtig daran erinnern kann ICH mich nicht mehr.

 

Wir fahren gegen 12h los und kommen gegen 16h an. Die Vermieterin der Ferienwohnung erwartet uns schon. Sie ist sehr freundlich und begrüßt erst Person A und B, während ich mich noch aus dem Auto schäle: "Ich wusste nicht, ob ich einen Kinderstuhl dazu stellen sollte" sagt sie grade als sie mich sieht. "Wohl eher nicht..." Wir lachen. Sie zeigt uns die wirklich hübsche Wohnung und erzählt uns ein bisschen was zum Ort. Dann übergibt sie uns die Schlüssel und ist verschwunden. 

 

Wir laden unsere Sachen ab und gehen durch die Stadt. Schnell finden wir das vom "Förde Fräulein" empfohlene Restaurant, die "Burgermeisterin". (Ja wir machen häufiger Urlaub auf den Spuren von Bloggern oder Krimi-Kommissaren... Häufiger die Kommissare als die Blogger). Wir merken uns den Ort und machen uns auf in Richtung Holm. 100m vom Restaurant entfernt tauchen wir in eine andere Welt ein. Viele kleine, schmale Fachwerkhäuser drängen sich aneinander. Vor jedem wachsen mindestens zwei Rosen. Wunderschön. Wir gehen etwas durch den Stadtteil, indessen Mitte der Friedhof mit Kapelle steht. Es fühlt sich an als wären wir in Skandinavien.

 

Nach einiger Zeit holt uns dann doch der Hunger ein und wir gehen zurück zum Hafen. Wir gehen dort etwas auf und ab und bestellen dann bei der "Burgermeisterin" unser Abendessen: 2 Wikinger- und einen Hafen Delux Burger. Sehr deliziös. Mir ist es etwas zu viel Relish, aber das ist ja Geschmackssache. Person A und B finden es super. Leider gibt es kein Bad. Also kleben die Hände etwas. Nur halb so schlimm, das Restaurant liegt schließlich direkt an der Schlei. Wir gehen am Fjord entlang und entdecken irgendwann einen Strand, an dem wir nah genug ans Wasser kommen um uns die Hände abzuspülen. Wir laufen noch etwas weiter am Ufer entlang und drehen irgendwann um. Genug gesehen für heute. 

 

Am nächsten Tag machen wir uns auf in die Innenstadt. An einem Sonntag... NICHT meine Idee. Wir entdecken viele schöne, kleine "Schnick-schnack-Läden" sehr zur Freude von Person A und mir. Und sehr zum Leid von Person B. Wir nehmen uns vor Montag nochmal zurück zu kommen um uns einige der Läden von innen anzusehen. Wir schlendert noch etwas durch die Stadt und gehen dann zurück zur Wohnung, da es anfängt zu Regnen. 

 

Wir entscheiden uns zu "Odins Hofladen" zu fahren. Person B ist hellauf begeistert von der großen Auswahl an "Wacken Bier". Irgendwann. Irgendwann fahre ich mal mit ihm nach Wacken. Das nehme ich mir (zum wiederholten Mal) fest vor. Nachdem ich den beiden die ganze Hinfahrt von dem Met, den ich bei Freunden getrunken habe, vorgeschwärmt habe holen wir bei "Odin" eine Flasche Kirsch-Met. Dann fahren wir durch den Starkregen weiter bis zu einem Café von dem Person A in einem Reiseführer gelesen hat. Von außen ist es nicht besonders beeindruckend... Wir warten bis es um 14h auf macht und gehen dann als erste rein. Keine Minute zu früh, außer 2 Tischen sind alle reserviert. Wir setzen uns. Es ist wirklich schön. Überall sind Kaffeemühlen zwischen den bodentiefen Fenstern angebracht und es ist mit alten Kaffeedosen und Bauernhoffenstern dekoriert. Das "Café mit Stiel" hat echt Stil. Wir bestellen drei verschiedene Stücke Kuchen, Kaffee und eine heiße Schokolade. Keine Herkömmliche, sondern eine in der man die von sich gewählte Schokolade am Stiel (vielleicht kommt daher der Name des Cafés?) in der Tasse mit heißer Milch auflöst. Einfach himmlisch. Auch unsere Torten sind genial. Ich bin mit meiner Wahl, einer Schoko-Minz-Torte, besonders zufrieden. Wir amüsieren uns noch über ein älteres Ehepaar, welches am Tisch neben uns sitzt und eindeutig schwerhörig ist. Nach kurzer Zeit sind alle Tische im Inneren besetzt und auch draußen ist nicht mehr viel Platz. Nach ca. einer Stunde fahren wir wieder zur Wohnung.

 

Kurzer Mittagsschlaf für mich. (Zu meiner Verteidigung, ich hab die letzten Wochen (selbstverschuldet) echt schlecht geschlafen... und seit März kaum das Haus verlassen und frische Luft macht bekanntlich müde.) Irgendwann hört der Regen auf und wir ziehen nochmal los. Nochmal durch den Holm, bis zum St. Johannis Kloster. Wir betreten das Klostergelände und gehen durch den Bibel- und anschließenden Skulpturengarten in denen "biblische" Pflanzen (also Pflanzen, welche in der Bibel erwähnt werden) ausgestellt werden, sowie Skulpturen und Steintafeln mit Bibelzitaten. Es ist wirklich hübsch. Dort hängt auch ein Heft aus, welches auf die entsprechenden Bibelstellen der Pflanzen verweist. Beim Wein muss ich gar nicht nachschlagen. Seit meiner Exegese zum Weinberg Gleichnis für die Uni kenne ich jeden Bibelstelle in der "Wein" oder "Weinberg" vorkommt.

 

Wir gehen weiter Richtung Windmühle "Nicola". Leider ist rund um die Windmühle eine Baustelle, sodass wir nicht näher herankommen. Wir laufen durch ein Neubaugebiet bis zum neu gemachten Uferbereich, Dort müssen natürlich erstmal Bilder gemacht werden. Ich liebe Wasser. Und ja , als Millenial/Gen Z Mensch dürfen natürlich auch die kaum gestellten Bilder für Instagram nicht fehlen. Die Uferpromenade ist wirklich hübsch: drehbare Holzliegen, Schaukeln, viel Begrünung. Wir laufen nochmal zum Hafen. Kurz hinter dem Burgerladen befindet sich "Zanders Nordlicht" wo wir uns je ein Fischbrötchen holen. Unglaublich frisch und lecker. Es ist spät geworden und wir gehen wieder zurück zur Wohnung.

 

Am nächsten Tag gehen wir nochmal in die Innenstadt und schauen uns ein paar der Geschäfte von innen an. Nicht viele, da wir noch nach Flensburg wollen. Damit schließe ich diesen Artikel auch erstmal ab. Um Flensburg geht es dann im nächsten Artikel. Wenn ich denn daran denke den auch zu schreiben. Es ist schon spät, 22:30h. Ich mach für heute Schluss. 

 

Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung: Obwohl ich mir bevor wir hier angekommen sind wochenlang nicht merken konnte wohin wir denn jetzt fahren ist es wirklich schön. Die Umgebung, besonders der Holm sind wie aus einem Bilderbuch. Das Essen ist der Hammer und ich steh auf Kuchen. Damit eine gute Nacht.

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