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Schlei Dörfer

Ok, ok, ich habe etwas nachgelassen mit dem zeitnahen Berichten, aber hier sitze ich nun und schreibe.

Es ist ein paar Tage her, da haben wir unsere Runde durch die Schlei Dörfer gedreht.

 

Morgens aufstehen, wie immer. Person A ließt uns ein paar Artikel vom "Förde Fräulein" vor, über die vorher ausgewählten Reiseziele des Tages, ich mache Notizen, was denn sehenswert in den kleinen Dörfern ist und welche Läden und Cafés unbedingt heimgesucht werden müssen. Und los geht die Reise.

 

Erster Halt: Arnis. Die kleinste Stadt Deutschlands. Wer auch immer dem Dorf den Stadtstatus verliehen hat... Naja wer kennt schon eines anderen Beweggründe. Wir schlendern die 2/3 kleinen Straßen entlang, zwischen Fachwerkhäuschen und Rosenbüschen und kommen an den Hafen. Hier liegen viele kleine Boote und Schiffe (wo ist der Unterschied? Ich weiß es nicht). Wir beobachten die Möwen und Enten auf der Schlei und wandern gemütlich am Hafen entlang. Irgendwann sind wir wieder am Auto angekommen und fahren weiter nach Kappeln.

 

Laut Person A's Handy regnet es hier nie, selbst wenn in allen darum herum liegenden Dörfern ein halber Weltuntergang stattfindet, in Kappeln regnet es nicht. Wir kommen an und parken. Direkt sehen wir das Schild "Zur Schokoladen Küche" beschließen aber uns zuerst die Stadt anzusehen. Wir laufen durch die Fußgängerzone und kommen an dem kleinen Marktplatz an. Person A stürzt sich auf einen Geschirrladen, sagt aber immer wieder etwas von "Ich kauf mir im Urlaub ja kein Geschirr". Gucken kann sie ja trotzdem. Person B rennt einen kleinen Lakritz-Stand ein. Ich stehe auf dem Marktplatz und beobachte die beiden. Nachdem Person B seine Beute in meinem Beutel verstaut hat geht es weiter die Straße runter bis zum Hafen. Diesmal ein "richtiger" Hafen. Hier liegen große Segler und Yachten an. Der Hafen ist, anders als in Arnis aus Stein und Metall angelegt. Es ist halb. Um Viertelvor öffnet immer die Klappbrücke. Wir gehen noch ein bisschen durch die Stadt und finden uns dann wieder am Hafen ein um der Brücke bei der Arbeit zuzusehen. Klappbrücken lösen bei mir immer eine gewisse Faszination aus. 1. Wie kriegt man mehrere Tonnen Beton und Stahl dazu sich eben mal so in die Luft zu heben? 2. Wer hat sich diesen Mechanismus ausgedacht? 3. Wer bestimmt die Regeln welches Schiff wann fahren darf, damit es nicht zu Unfällen kommt? Wir gucken noch ein paar Minuten zu und gehen dann am Wasser entlang weiter bis zum historischen Hafen. Hier darf man auch endlich mal auf den Anleger. Viele große alte Schiffe liegen hier vor Anker. Einige davon erinnern mich an Piratenschiffe, sie sehen alt aus und sind ganz aus Holz gefertigt. Einige haben sogar Gallionsfiguren am Bug. Ich erinnere mich an die Piratenphase von meinem Bruder und mir, irgendwann zwischen Kindergarten und Grundschule, in der wir kaum etwas anderes als unsere zahlreichen Piraten CDs und Kassetten gehört haben und beide jedes Wort mitsprechen konnten. 

 

Wir gehen wieder an Land und machen uns auf den Weg zur Fischräucherei, da die Mägen langsam zu knurren beginnen. Schnell sind drei Fischbrötchen bestellt und verputzt. Wir suchen nach der Schokoladen Küche und finden sie nach einigen Umwegen auch, man hätte es schon ein bisschen besser ausschildern können... Aber wozu gibt es denn Googlemaps. Wir müssen ein wenig warten, bis wir rein können. Dann Hände desinfizieren und jeder kriegt einen Korb in die Hand. Man kann sich selbst eine Tüte aus Bruchschokolade zusammenstellen. Person A und ich langen ordentlich zu. Nachdem unsere Tüten voll und natürlich auch bezahlt sind suchen wir nach der Windmühle. Wir sehen sie uns kurz von außen an und fliehen dann aber relativ schnell vor einem stark hustendem Rentner auf der Nachbarbank. Schnell noch ein paar Getränke im nächsten Supermarkt gekauft und schon geht es weiter nach Maasholm (Welches auf Grund eines Versprechers meinerseits die nächsten Tage bei uns nur noch "Mooshalm" heißen sollte). 

 

In Maasholm angekommen schlendern wir die kleinen Straßen entlang. Sehr ähnlich wie in Arnis sind wir auch hier von kleinen Fachwerkhäusern und Rosen umgeben. Wir kommen auch hier an den Hafen, an welchem unter anderem die Fähre zur Lotseninsel ablegt. Wir entscheiden uns jedoch auf dem Festland zu bleiben. Wir laufen einen kleinen, schön angelegten Pfad am Wasser entlang, lassen uns auf einer Bank nieder und genießen die Sonne (JA wir hatten Sonne!). Später gehen wir weiter zu einer kleinen Kapelle, in der ein Votivschiff hängen soll. Person B und ich gehen hinein, gehen bis vorne zum Altar, gucken uns an und sagen "Also ich sehe hier kein Schiff". Wir drehen uns um. Da, an der Decke, etwas über kopfhöhe hängt es. Ein Modellschiff, was uns sehr an "Die Einhorn" aus den Tim und Struppi Comics erinnert, bei der man einen der Masten knicken musste um eine geheime Botschaft zu erhalten. 

 

Wir gehen weiter am Wasser entlang bis wir zurück am Auto sind und fahren Richtung Schleswig zurück. Bei Lindaunis sehen wir einen Obsthof, der laut Aushang auch Kuchen und Torten in einem kleinen Café am anderen Ende des Ladens verkauft. Dort kehren wir ein. Wegen der unglaublich viele Wespen draußen (wird wohl am Obst und Kuchen liegen) setzen wir uns in einen Pavillon und genießen dort Kaffee und Torte. Es schmeckt unglaublich gut und die 2 Wespen die uns gefolgt sind scheinen deutlich mehr an Person A's Rhabarber Baiser Kuchen interessiert zu sein, als an meiner Schoko-Sahne-Torte. Blöd für sie, gut für mich.

 

Ein schöner Tag geht zu Ende und wir fahren zurück. Wir haben viele Häfen und kleine Häuschen gesehen, der Kuchen war mal wieder ausgezeichnet und auch die Fischbrötchen zu Mittag waren wirklich gut. 

Die eine Sachen die ich aber wirklich gelernt habe ist, dass ich entweder zeitnaher schreiben sollte oder aber anfangen sollte mir Notizen zu machen... Naja man lernt nie aus.

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